Wie legt man eine Terrasse im Garten an?
Willkommen in Ihrer persönlichen Wohlfühloase - einer einladenden Terrasse im eigenen Garten. Mit dieser Anleitung bauen Sie Ihre Wohlfühloase ganz einfach selbst.
- Verlegestrategie wählen
- Abstecken der Fläche im Gelände
- Aushubtiefe festlegen und Aushub vornehmen
- Tiefborde setzen - nur wenn erforderlich
- Planum anlegen
- Splitt aufbringen und verteilen
- Splitt sorgfältig glatt abziehen
- Rasengitter (Wabengitter) aus Kunststoff einbauen und mit Splitt auffüllen
- Erste Terrassenplatte positionieren
- Mittelreihen auslegen und ausrichten
- Platten fertig verlegen und Randbereich gestalten
1. Verlegestrategie wählen
Im WARCO-Shop finden Sie bei jedem Bodenbelag einen Link zum Verlegeplaner. Dort können Sie die Abmessungen Ihrer Fläche eingeben und verschiedene Verlegestrategien simulieren.
Der Verlegeplaner zeigt Ihnen, wie das Fliesenbild aussieht, wenn Sie z.B. von einer Ecke der Fläche oder von der Mitte einer Seite aus verlegen. Oder - und das ist in den meisten Fällen die beste Verlegestrategie - wenn von der Mitte der Fläche aus verlegt wird. Natürlich berechnet das Verlegetool auch, wie viele Platten benötigt werden.
Die grafische Darstellung zeigt, an welcher Seite die Platten zugeschnitten werden müssen. Oft können die Reste einer Seite noch auf einer anderen Seite verwendet werden.
Der individuelle Verlegeplan kann als PDF heruntergeladen werden. Natürlich können auch mehrere Varianten erstellt werden.
2. Abstecken der Fläche im Gelände
Bestimmen Sie zunächst die Abmessungen der neuen Terrasse. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur die reine Nutzfläche der fertigen Terrasse, sondern auch den Überstand der Kunststoff-Wabengitter sowie einer eventuellen Randeinfassung.
Kunststoff-Wabengitter sollten an den Seiten ohne Randeinfassung jeweils einige Zentimeter über den Rand der fertigen Terrasse hinaus verlegt werden.
Wenn es möglich ist, legen Sie die Fläche der Terrasse so an, dass beim Verlegen der Terrassenplatten kein Verschnitt entsteht.
Bestimmen Sie die Eckpunkte im Gelände und markieren Sie diese mit einem Pfosten. Verbinden Sie dann die Pfosten mit einer straff gespannten Schnur, um die Außenkanten der Terrasse abzustecken.
Überprüfen Sie die Rechtwinkligkeit der abgesteckten Fläche, indem Sie die Diagonalen messen. Wenn beide Diagonalen gleich lang sind, sind die Ecken rechtwinklig.
3. Aushubtiefe festlegen und Aushub vornehmen
Die Menge des abzutragenden Oberbodens hängt von den örtlichen Gegebenheiten (z.B. Geländeneigung, vorhandener Untergrund, vorgesehene Nutzung) ab. Im Allgemeinen erfolgt die Berechnung nach folgender Formel:
Dicke der WARCO-Platte + 4 cm Kunststoffwabengitter + 4 cm Splitt = Aushub
Bei ungünstigen Bodenverhältnissen kann eine stärkere Splittschicht oder eine Frostschutzschicht aus Schotter hinzugerechnet werden; Schotter ist jedoch in der Regel nicht erforderlich, da die Kunststoffwabengitter eine Tragfähigkeit von bis zu 400 t/Quadratmeter bieten.
Die Aushubtiefe beträgt in den meisten Fällen ca. 12 cm. Es ist daher nicht notwendig, schweres Gerät zu verwenden; Schaufel und Spaten reichen aus, um den Boden in dem abgesteckten Bereich abzutragen. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig abgetragen wird und keine Löcher oder Unebenheiten entstehen.
4. Tiefborde setzen - nur wenn erforderlich
Das Setzen von Tiefborden ist bei Platten der Baureihe FS erforderlich, bei allen Baureihen mit Reißverschlussverzahnung kann in der Regel darauf verzichtet werden. Der Einbau der Tiefborde ist relativ aufwändig und erfordert eine sehr sorgfältige Arbeitsweise.
Zunächst wird ein ausreichend tiefer und breiter Graben am markierten Rand der Fläche ausgehoben. Die Grabensohle wird gut verdichtet. Unebenheiten oder ein Gefälle können mit Sand ausgeglichen und ebenfalls verdichtet werden. Spannen Sie eine Schnur, die die gewünschte Höhe der Oberkante der Tiefborde markiert.
Füllen Sie nun den erdfeuchten Beton ein, setzen Sie die Tiefborde und richten Sie diese aus. Steckverbinder helfen dabei, die Tiefborde gerade und ohne Versatz anzuordnen. Anschließend wird, wie in der Abbildung gezeigt, die Rückenstütze zur Verankerung der Borde hergestellt.
Während des Einbaus ist es wichtig, die Ausrichtung und den Abstand der Tiefborde regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie richtig positioniert sind.
Profi-Tip!
Setzen Sie zunächst nur die Tiefborde an zwei angrenzenden Seiten der Fläche ( wie in der Grafik gezeigt). Die Tiefborde an den verbleibenden offenen Seiten werden nach dem Verlegen der Plattenfläche gesetzt. Auf diese Weise werden die Maßtoleranzen der Platten über die gesamte Fläche neutralisiert, ohne dass die Randplatten zugeschnitten werden müssen.
5. Planum anlegen
Unter Planum versteht man den glatt abgezogenen, tragfähigen und ggf. verdichteten Unterboden. Das Planum ist das „Fundament“ der Terrasse. Unter Platten aus Gummigranulat wird das Planum in der Regel ohne Gefälle hergestellt.
Wer beim Aushub präzise gearbeitet und den Boden gleichmäßig und in der richtigen Tiefe abgetragen hat, ist beim Anlegen des Planums im Vorteil. Denn dann genügt es, die Fläche einzuebnen. Bei zu geringer Tiefe wird etwas Erde abgetragen (abgehobelt). Dellen, also zu tiefe Stellen, werden aufgefüllt. Kontrollieren Sie mit Hilfe von Richtscheit und Wasserwaage, ob das Planum auch wirklich eben ist.
Wurde beim Auskoffern zu viel Boden abgetragen, muss der wieder aufgeschüttete Boden mit einem Handstampfer oder einer Rüttelplatte verdichtet werden. Dabei ist eine gleichmäßige Verdichtung über die gesamte Fläche anzustreben. Achten Sie darauf, dass das Planum wasserdurchlässig ist und Sickerwasser in den Unterboden eindringen kann.
6. Splitt aufbringen und verteilen
Auf das Planum wird eine Splittlage gleichmäßig aufgebracht. Die Dicke der Splittlage beträgt in der Regel 3 - 5 cm.
In begründeten Ausnahmefällen, bei besonders großer Belastung der fertigen Fläche und bei nicht tragfähigem Untergrund, kann auf dem Planum zunächst eine 10 - 20 cm dicke Schotterschicht (kein Bauschuttrecycling!) eingebaut werden, auf die dann die Splittlage aufgebracht wird.
Die Körnung des verwendeten Splitts sollte 2/5 betragen. Bei einer 3 cm starken Splittschicht benötigt man also für eine 25 m² große Terrasse nur 0,75 m³ Splitt. Diese Menge kann bequem mit einer Schubkarre und einer Schaufel bewältigt werden.
Mit einer Harke oder einem Rechen lässt sich der Splitt gut und gleichmäßig verteilen. Verwenden Sie eine Wasserwaage und legen Sie diese abwechselnd an verschiedenen Stellen der Fläche auf. Kontrollieren Sie die Ebenheit und passen Sie gegebenenfalls die Splittmenge an, um Unebenheiten auszugleichen.
7. Splitt sorgfältig glatt abziehen
Unter Splittabziehen versteht man das Glätten der Splittfläche mit dem Richtscheit. Je nach Größe der Fläche erfolgt das Abziehen in einem oder mehreren Arbeitsgängen.
Zunächst werden zwei geeignete Führungsschienen in den Splitt eingelegt. Der Abstand zwischen den Führungsschienen muss kleiner sein als die Breite des Richtscheites. Richten Sie die Führungsschienen mit Hilfe einer Wasserwaage optimal aus. Dann wird das Richtscheit an einem Ende auf die beiden Führungsschienen gelegt und horizontal zum anderen Ende der Schienen gezogen.
Eventuell überschüssiger Splitt wird beim Abziehen vom Richtscheit weggeschoben und füllt die Stellen auf, an denen zu wenig Splitt vorhanden ist. Ist ein Abschnitt abgezogen, werden eine oder beide Führungsschienen vorsichtig aufgenommen und der Vorgang für den nächsten Abschnitt wiederholt.
Arbeiten Sie mit höchster Präzision, denn das saubere Abziehen der Splittoberfläche ist die Voraussetzung für einen dauerhaft gut liegenden Terrassenboden.
8. Rasengitter (Wabengitter) aus Kunststoff einbauen und mit Splitt auffüllen
Beginnen Sie mit dem Einbau der Wabengitter in einer Ecke. Drehen Sie das Wabengitter so, dass die Seiten mit den offenen Ösen zur Innenseite der Fläche zeigen. Drücken Sie dann das erste Kunststoff-Wabengitter mit den Dornen nach unten in den abgezogenen Splitt. Bauen Sie anschließend die weiteren Wabengitter auf die gleiche Art und Weise nacheinander ein. Die Dornen am Rand verbinden ein Wabengitter mit dem benachbarten Wabengitter.
Achten Sie darauf, dass die Dornen der Wabengitter vollständig in den Splitt eindringen. Bewegen Sie sich vorsichtig auf der abgezogenen Splittfläche, um diese nicht zu beschädigen. Stellen Sie sicher, dass die Oberfläche der Wabengitter glatt, eben und ohne Stufen ist. Mit einer Säge können die Wabengitter problemlos zugeschnitten werden.
Wenn alle Wabengitter eingebaut sind, werden sie vollständig mit Splitt gefüllt. Überschüssiger Splitt kann abgezogen werden. Die Wabengitter sollten bis zur Oberkante gefüllt, aber nicht überfüllt werden, um eine stabile und dauerhafte Tragschicht für Ihre Terrasse zu gewährleisten.
9. Erste Terrassenplatte positionieren
In den meisten Fällen ist die Verlegung der Terrassenplatten von der Mitte der Fläche aus die beste Verlegestrategie. Denn
- man erhält symmetrische, gleich große Randplatten,
- Verlegefehler summieren sich nur über maximal die Hälfte der Fläche,
- ein ungünstiges Verlegebild kann vor dem Zuschnitt korrigiert werden.
Zuerst wird der genaue Mittelpunkt der Fläche bestimmt. Am einfachsten geht das mit zwei Schnüren, die von den Eckpunkten aus über Kreuz gespannt werden. Platzieren Sie die erste Platte genau in der Mitte der Fläche und richten Sie diese aus.
Wichtig: Für die Verlegung von Gummigranulatplatten sollte ein Tag gewählt werden, an dem die Sonne nicht scheint. Die Temperatur während der Verlegung sollte konstant unter 18 °C liegen. Gummigranulatplatten müssen beim Verlegen vollkommen trocken sein. Um ein ansprechendes Verlegebild zu erhalten, sollten die Gummigranulatplatten vor der Verlegung sortiert werden (wie bei Parkett).
10. Mittelreihen auslegen und ausrichten
Legen Sie nun an den vier Seiten der mittleren Platte weitere Platten an. Legen Sie nur ganze Platten an, und zwar so lange, bis der Platz auf der Fläche nicht mehr für eine ganze Platte ausreicht. Die Platten der mittleren Plattenreihen bilden ein Kreuz. Um eine exakt gerade Verlegelinie zu erhalten, spannen Sie eine Schnur längs und quer an der Außenseite der Platten entlang.
Prüfen Sie nun, ob Ihnen das Verlegebild gefällt. Manchmal ist es sinnvoll, das Verlegebild um einen bestimmten Winkel, z.B. 45°, zu drehen, um ein spannendes Verlegebild der Terrasse im Garten zu erhalten. In diesem Verlegezustand sind alle Richtungsänderungen problemlos möglich.
Wenn Sie das gewünschte Verlegebild gefunden haben, können Sie die Randplatten zuschneiden. Dazu wird in der Regel eine Platte pro Reihe halbiert oder aus der Mitte einer Platte ein Streifen herausgeschnitten, so dass zwei gleich große Plattenteile entstehen. Diese Plattenteile werden dann am Anfang und am Ende der Reihe als Randplatten eingesetzt.
11. Platten fertig verlegen und Randbereich gestalten
Verlegen Sie nun die weiteren Platten, am besten in konzentrischen Kreisen immer um den Mittelpunkt herum. Zuerst werden die ganzen Platten verlegt. Erst wenn alle ganzen Platten auf der Fläche liegen, werden die Randplatten und anschließend die Eckplatten zugeschnitten und eingepasst.
Zum Zuschneiden der Platten aus Gummigranulat eignet sich am besten eine Kreissäge mit einem Sägeblatt für Gummi oder Holz. Für Einschnitte oder Kurvenschnitte eignen sich sowohl Stich- als auch Säbelsäge.
Ist die Fläche mit Randsteinen eingefasst, werden diese nun an den noch offenen Seiten verlegt. Liegt die Terrasse in einer Rasenfläche oder ist sie von Beeten eingefasst, sollte der Rand mit Erde aufgefüllt werden, damit ein homogener Übergang von der Terrassenfläche zur Grünfläche entsteht.
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Häufig gestellte Fragen zum Bau einer Terrasse oder eines Freisitzes im Garten
- Fläche abstecken - Oberboden soweit erforderlich abtragen - Planum herstellen
- Splitt aufbringen und gleichmäßig abziehen
- Kunststoff-Wabengitter mit einer Tragfähigkeit von ca. 400 t/m² verlegen und mit Splitt verfüllen
- Terrassenplatten aus Gummigranulat (Rand mit Reißverschlussverzahnung) verlegen
Am preiswertesten sind Betonplatten. Es gibt auch Terrassenbeläge aus Holz oder WPC, die günstig angeboten werden. Allerdings ist die Verlegung sehr aufwendig. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten Terrassenplatten aus Gummigranulat mit Reißverschluss-Verbindungssystem.
Schwimmend verlegte Betonplatten oder Natursteinplatten haben eine besonders hohe Lebensdauer, sind aber wie Holzterrassen besonders pflegeintensiv. Einen guten Kompromiss bieten Terrassenplatten aus Gummigranulat mit dem Reißverschluss-Verbindungssystem.