Wie werden Produkte aus Gummigranulat hergestellt?
Die Herstellung von Formteilen aus Gummigranulat kann man sich wie das Backen von Waffeln vorstellen. Der Teig wird angerührt, in das Waffeleisen gegeben und dort unter Druck und Wärmezufuhr zur fertigen Waffel gebacken.
Bei WARCO besteht der Teig aus Gummigranulat und dem Bindemittel Polyurethan. Bei Produkten aus SBR werden farblose oder farbige Bindemittel verwendet, um schwarze oder einfarbige Elemente zu erhalten. Bei Produkten aus verschiedenfarbigem Granulat wird farbloses Bindemittel verwendet.
Das Gummigranulat, d. h. der zu kleinen, unregelmäßig geformten Krümeln zerkleinerte und gemahlene Gummi, kann aus verschiedenen Gummisorten bestehen, z. B. SBR, EPDM oder TPE. Die Siebkurve des Gummigranulats, d.h. die Mengenverhältnisse der verschiedenen Fraktionen (Korngrößenbereiche), ist mitentscheidend für die Eigenschaften des Endproduktes. Daher spielt die Siebkurve bei der Einstellung der Produktionsparameter eine wesentliche Rolle.
Neben der Siebkurve sind auch der Pressdruck (und damit die Dichte des Endproduktes) und die Formgebung des Elementes, insbesondere die Prägung der Unterseite, entscheidend, um Produkte mit den gewünschten spezifischen Eigenschaften zu erzeugen.
Um zu verhindern, dass das fertige Element in der Pressform festklebt, wird bei bestimmten Formen vor dem Einfüllen des Rohmaterials (Mischung aus Gummigranulat und Bindemittel) ein Trennmittel, ähnlich der Butter in einem Waffeleisen, auf die Kontaktflächen der Form gesprüht.
Bei einer Temperatur von ca. 80 °C verbleiben die Elemente 10 bis 30 Minuten in der Form, bis sie entnommen werden können. Nach dem Pressvorgang dauert es noch einige Tage, bis das Formteil endgültig ausgehärtet ist; deshalb ruhen die Elemente noch einige Zeit in der Reifehalle, bevor sie verpackt und verschickt werden.