Erläuterung der Rutschhemmung und ihrer Prüfung
Die Rutschhemmung eines Bodenbelags beschreibt seine Fähigkeit, ein Ausrutschen zu verhindern. Die Klasse DS nach EN 14041 legt fest, dass ein Bodenbelag unter trockenen und sauberen Bedingungen einen dynamischen Reibungskoeffizienten von mindestens 0,30 aufweisen muss. Ein solcher Bodenbelag gilt als rutschhemmend und bietet somit ein erhöhtes Maß an Sicherheit für die Benutzer. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig in Bereichen mit Publikumsverkehr, in denen die Rutschhemmung eine wesentliche Rolle spielt.
Die Bestimmung des dynamischen Reibungskoeffizienten erfolgt nach der Norm EN 13893, die das Prüfverfahren zur Bestimmung der Rutschhemmung festlegt. Dabei wird der Reibungswiderstand unter genormten Bedingungen mit einem Gleiter gemessen. Dieses Verfahren gewährleistet gleichbleibende und zuverlässige Ergebnisse.
Der angegebene Richtwert auf einer Skala von 1 bis 5 ermöglicht eine weitere Klassifizierung der Rutschhemmung:
Der Skalenwert 1 entspricht einem dynamischen Reibungskoeffizienten von 0,3, der Mindestanforderung für die Klasse DS.
Der Skalenwert 5 entspricht einem dynamischen Reibungskoeffizienten von 0,6, also dem doppelten Wert der Mindestanforderung für die Klasse DS.
Diese Skalenwerte basieren auf Prüfergebnissen an repräsentativen Platten, die für dieses Produkt interpoliert wurden.
Bei Bodenbelägen aus Gummigranulat wird die Rutschhemmung maßgeblich durch die physikalische Dichte des Materials, die Korngröße und die Form des verwendeten Gummigranulats beeinflusst:
Ein höherer Pressdruck bei der Herstellung führt zu einer höheren Dichte des Bodenbelags und zu einer weniger griffigen Oberfläche.
Feinkörniges, grobkörniges oder faseriges Granulat führt zu unterschiedlich strukturierten Oberflächen. Je höher der Skalenwert, desto rauer ist die Oberfläche, desto deutlicher sind die einzelnen Gummipartikel an der Oberfläche des Bodenbelages zu spüren, desto offenporiger ist die Oberfläche. Die Haptik des Materials reicht von körnig-granular über griffig-rauh bis hin zu geschmeidig oder verloursähnlich.
Neue Gummigranulat-Bodenbeläge benötigen oft eine gewisse Einlaufphase, bevor sie ihre optimale Rutschhemmung erreichen. Dies kann z.B. an Trennmittelrückständen auf der Oberfläche liegen, die erst durch die Nutzung und Reinigung entfernt werden.
Auch die Pflege und der Zustand der Oberfläche spielen eine entscheidende Rolle für die dauerhafte Rutschhemmung. Verschmutzungen oder mangelnde Reinigung können den Gleitreibungskoeffizienten negativ beeinflussen und die Sicherheit des Bodenbelages herabsetzen. Regelmäßige Reinigung und fachgerechte Pflege sind daher unerlässlich, um die Rutschhemmung langfristig zu erhalten.