Erläuterung der Rutschhemmung und deren Prüfung nach DIN EN 16165
Die EN 16165 legt europaweit einheitliche Verfahren zur Prüfung der Rutschhemmung von Bodenbelägen bei Barfuß- und Schuhbegehung fest. Es sind vier verschiedene Prüfverfahren zugelassen. Berücksichtigt werden Situationen auf trockenem, feuchtem und schmierig verschmutztem Boden. Die EN 16165 ersetzt ähnliche nationale Normen wie die DIN 51130.
Für das Prüfverfahren auf der schiefen Ebene - ein praxisnahes Prüfverfahren mit Hilfe einer Testperson - wird der mittlere Neigungswinkel, bis zu dem ein sicheres Begehen möglich ist, in Grad angegeben. Die in Deutschland bekannten Rutschhemmungsklassen (R9 bis R13) können weiterhin verwendet werden. Bei der Prüfung auf schmierenden Bodenbelägen wird der zu prüfende Bodenbelag mit einer standardisierten Prüfflüssigkeit benetzt.
WARCO-Bodenbeläge können in der Regel in die Rutschhemmungsklasse R10 eingestuft werden. Der angegebene Richtwert auf einer Skala von 1 bis 5 ermöglicht eine Klassifizierung nach dem Akzeptanzwinkel: Der Skalenwert 1 entspricht einem mittleren Akzeptanzwinkel ≤ 10°, der Skalenwert 5 entspricht einem mittleren Akzeptanzwinkel von 17°. Diese Skalenwerte basieren auf Prüfergebnissen nach DIN 51130 an repräsentativen Platten, die für dieses Produkt interpoliert wurden.
Die Rutschhemmung von Bodenbelägen aus Gummigranulat wird maßgeblich von der physikalischen Dichte des Materials, der Korngröße und der Form des verwendeten Granulats beeinflusst.
Ein höherer Pressdruck bei der Herstellung führt zu einer höheren Dichte und damit zu einer glatteren und weniger strukturierten Oberfläche. Unterschiedliche Granulatfraktionen wie feinkörniges, grobkörniges oder faseriges Granulat erzeugen unterschiedliche Oberflächeneigenschaften. Mit zunehmender Korngröße wird die Oberfläche rauer, die einzelnen Gummipartikel deutlicher fühlbar und die Oberfläche insgesamt offenporiger.
Die Haptik reicht von körnig-granular über griffig-rauh bis hin zu geschmeidig oder samtartig. Neue Bodenbeläge aus Gummigranulat benötigen oft eine Einlaufphase, bevor sie ihre volle Rutschhemmung entfalten. Dies liegt häufig an Trennmittelrückständen auf der Oberfläche, die erst durch die Nutzung und Reinigung entfernt werden.
Entscheidend für eine dauerhafte Rutschhemmung sind auch die Pflege und der Zustand der Oberfläche. Verschmutzungen oder unzureichende Reinigung können die Rutschhemmung beeinträchtigen und die Sicherheit des Belages herabsetzen. Eine regelmäßige und fachgerechte Pflege ist daher unerlässlich, um die Rutschhemmung langfristig zu gewährleisten.